Rim head 1

Das Mobilitätskonzept für die Gemeinde Rimsting in gekürzter Form - Informationen aus dem Gemeinderat 12.2025

Sinnvoll mobil in die Zukunft

Das Thema Mobilität und Verkehr ist ein Thema unserer Zeit. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Autos auf den Straßen zugenommen. Radfahrer und Fußgänger müssen in diesem Szenario ihren Platz finden. Die Kommunen stehen vor neuen Herausforderungen. Rimsting hat deshalb 2022 beschlossen gemeinsam mit einem Fachbüro ein integriertes Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Jetzt diskutierte der Gemeinderat die vorgeschlagenen Maßnahmen.

Ziel des Konzeptes war es, eine strategische Ausrichtung für Mobilität und Verkehr in den nächsten 20 Jahren für Rimsting zu erarbeiten. Ebenso wurden kurz- und mittelfristige Lösungen zur Verbesserung und Behebung verkehrlicher Defizite aufgezeigt. Für die Entwicklung der Maßnahmen führte die Firma Obermeyer Infrastruktur eine Bestandsanalyse der vorhandenen Infrastruktur sowie der verschiedenen Verkehrsarten durch. Dabei wurden auch die öffentlichen Einrichtungen, die hauptsächlich entlang der Hauptstraße zwischen Prien und Endorf platziert sind, und Rimstings demographischen Besonderheiten – wie im gesamten Land wird auch Rimstings Bevölkerung immer älter - sowie den Tourismus berücksichtigt. Um die Maßnahmen sinnvoll entwickeln zu können, wurden Verkehrserhebungen im ganzen Dorf gemacht. Außerdem wurden 3231 Bürger zu ihren Wünschen befragt. Insgesamt nahmen 826 Bürger an der Umfrage teil. Auch der Gemeinderat kam in einem eintägigen Workshop zusammen und formulierte Wünsche und Probleme. Nach der Datenerhebung und -sichtung wurden 30 Maßnahmen entwickelt, die den motorisierten Individualverkehr, den Radverkehr, den Fußverkehr, den Öffentlichen Personennahverkehr und die sonstigen Mobilitätsangebote betreffen. Diese wurden auch hinsichtlich Priorität, Planungshorizont sowie finanziellen und planerischen Aufwand bewertet.

Anbei werden einige Maßnahmen sowie die Entscheidung des Gemeinderats herausgegriffen und verkürzt vorgestellt Das insgesamt 130 Seiten starke Konzept liegt in der Gemeinde auf. Zusätzlich auf 41 Seiten sind die Wünsche thematisch sortiert dargestellt. Es kann bei Hans-Peter Jakobi im Zimmer 06 zu den Öffnungszeiten des Rathauses eingesehen werden.

 

Vorgeschlagene Maßnahme:

 

Der Gemeinderat:

Motorisierter Individualverkehr

   

Einführung verkehrsberuhigter Bereiche

Entlang der Straßenzüge der Tempo 30 Zonen sind nicht immer straßenbegleitende Fußwege vorhanden. Falls die Straßenraumbreite einen Ausbau nicht erlaubt, wird hier die Ausweisung als verkehrsberuhigter Bereich mit entsprechenden baulichen Anpassungen zur Verdeutlichung der gemeinsam genutzten Fläche empfohlen.

 

Für sämtliche Wohngebiete bestehen Tempo-30-Zonen. Bauliche Anpassungen im Bereich bereits ausgebauter Straßen sind derzeit weder veranlasst noch finanzierbar. Bei entsprechenden Sanierungsmaßnahmen und insbesondere bei Neu- bzw. Ausbauten soll über entsprechende bauliche Einbauten zur Verkehrsberuhigung wie auch Radstraßen nachgedacht werden.

 

Tempo 30 an der Priener Straße

Im Abschnitt der Priener Straße im Bereich der Grundschule mit Hort sowie des Seniorenheims wird die Anordnung von Tempo 30 empfohlen. Die Umsetzbarkeit ist hier aufgrund der Widmung als Staatsstraße von der Zustimmung des staatlichen Bauamts abhängig.

 

Engstelle Bahnhofstraße

In der Bahnhofstraße liegen im Bereich der Kurve bzw. Einmündung der Seestraße Straßenbreiten von unter 5,4 m vor. Da der teilweise nur einseitige Fußweg in diesem Bereich zudem sehr schmal ist, sollte hier die Geschwindigkeit durch eine Einzelanordnung auf Tempo 30 herabgesetzt werden.

 

 

Die Verwaltung wird beauftragt nochmals einen Antrag an das Landratsamt Rosenheim zu richten, auf Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h im Bereich von der Querungshilfe beim Finkenhof (Altenheim) bis einschließlich des Kinderhortes an der Priener Straße 6, zeitlich begrenzt von 7.00 bis 17.00 Uhr.

 

 

Die Verwaltung wird beauftragt, einen Antrag an das Landratsamt Rosenheim zu richten, auf Anordnung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Bahnhofstraße für den Bereich Fußgängerüberweg über die Engstelle in der Kurve bis zur Bäckerei Bahnhofstraße 15.

Geschwindigkeitskontrollen

Sowohl die bestehenden als auch neu angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzungen im Ort sollten regelmäßig kontrolliert werden, um auch wirksam umgesetzt zu werden. Dies betrifft insbesondere die Staatsstraßen und die Westernacher Straße aber auch Bereiche in den Tempo 30 Zonen, die ein schnelles Durchfahren aufgrund ihrer Länge und Ausbildung ermöglichen.

 

 

Über den Zweckverband Oberland werden regelmäßige Kontrollen an den genehmigten Stellen durchgeführt. In der Priener Straße ist die neue Blitzerstelle beim Ertlhof aktiv.

Der Gemeinderates schlägt vor über eine feste Blitzereinrichtung in der Priener Straße nachzudenken, z. B. im Bereich der Abzweigung nach Greimharting, auf gemeindlichem Grundstück, um damit eine dauerhafte Einhaltung der Geschwindigkeit zu erreichen. Nach Auskunft des Zweckverbandes Oberland müssten bei einer festen Blitzerstelle die Verwarnungen im dortigen Bereich über zehn Prozent der vorbeifahrenden Fahrzeuge liegen. Nach der letzten Auswertung der Blitzerstelle liegt der Prozentsatz bei 0,4 Prozent.

Aus den Reihen des Gemeinderates angeregt an der Westernacher Straße auf Höhe der Anwesen Hausnummern 28 / 30 eine neue Messstelle einzuführen. Aufgrund des Aufwandes soll zuvor eine Tempo-Messung durchgeführt werden, um festzustellen, ob tatsächlich ein Verkehrsproblem vorliegt. Anhand des Ergebnisses wird dann eine Entscheidung getroffen.

Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Umgestaltung von kritischen Knotenpunkten

•         Umgestaltung des Ortseinfahrtsbereichs im Norden (Endorfer Straße) und Erhöhung der Verkehrssicherheit z.B. durch Anordnung einer Querungsmöglichkeit über die Endorfer Straße sowie eine Abbiegespur von der Endorfer Straße auf die Finsterleitner Straße. Hier liegen bereits Straßenplanungen seitens der Gemeinde vor.

·         Prüfung der Umgestaltung des Knotenpunkts Priener Straße / Greimhartinger Straße, beispielsweise mit einem Minikreisverkehr.

•         Umgestaltung des Knotenpunktes Priener Straße / Westernacher Straße, beispielsweise durch Regelung mit einem Mini- Kreisverkehr oder Lichtsignalanlage mit Fußgängerquerung, anderenfalls wäre eine farbliche Markierung des querenden Fußgängerstroms denkbar.

·         Umgestaltung des Knotenpunkts Westernacher Straße östlich der Unterführung mit Querung zur sicheren Erreichbarkeit der Sportanlagen, besseren Sichtverhältnissen und reduzierter Abbiegegeschwindigkeit.

·         Anbringen von Verkehrsspiegeln zum sicheren Ausfahren aus Nebenstraßen an den Knotenpunkten Bahnhofstraße / Seestraße, Bahnhofstraße / Sommerstraße, Westernacher Straße / Kampenwandstraße und Unterführung Seestraße von Norden kommend.

 

 

·         Hier gab es früher bereits Planungen und Überlegungen, die letztlich am Grunderwerb scheiterten. Neben der Frage eines Kreisverkehrs oder einer Abbiegespur im Bereich der Einmündung der Finsterleitner Straße, wäre ein Zebrastreifen oder eine Ampelanlage notwendig. Als Staatsstraße ist das Straßenbauamt Rosenheim als Baulastträger mit dem Landratsamt Rosenheim als Verkehrsbehörde zuständig. Eine Ortseinsicht und die Sichtung früherer Unterlagen durch den Gemeinderat soll vor weiteren Planungen stattfinden.

·         Nach Rücksprache mit Polizei und Straßenbauamt kann aufgrund des zu geringen Platzes ein Kreisverkehr technisch nicht verwirklicht werden.

·         Der Gemeinderat beschließt, von Westernach kommend, nur noch das „Rechtsabbiegen“ zu erlauben. Die Anordnung muss beim Landratsamt Rosenheim beantragt werden. Eine Fahrbahnmarkierung für querende Fußgänger wird auch beantragt.

·         Bereits mehrfach haben hier vor Ort „Expertenrunden“ stattgefunden. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Es besteht hier keine Handlungsmöglichkeit.

·         Die an den Einmündungen in die Staatsstraße vorgeschlagen Spiegel scheitern an der Zustimmung des Staates. Im Bereich der Wohnstraßen wird regelmäßig gehandelt, wo Gefahrenpunkte erkennbar sind. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, den Verkehrsspiegel bei der Einmündung der Greimhartinger Straße in die Priener Straße erneut beim Landratsamt zu beantragen.

Fußverkehr

   

Ausarbeitung von Schulwegplänen

Die Grundschule sollte von allen Siedlungen aus verkehrssicher zu Fuß und mit dem Rad erreichbar sein. Um mit den Kindern gemeinsam den sichersten Weg zur Schule zu erarbeiten und Gefahrstellen zu identifizieren, können im Unterricht individuell oder nach Siedlungen gruppiert Schulwegpläne erstellt werden. Zudem kann angeregt werden, den bereits bestehenden "Zu Fuß zur Schule Tag" häufiger durchzuführen.

 

Ein Schulwegplan ist nicht notwendig. Besser wäre es, in Abstimmung mit der Schule, die Kinder vor Ort auf ihrem Weg in die Schule zu begleiten, gute und sicherere Strecken auszuwählen und auf Gefahrenpunkte hinzuweisen.

Außerdem soll der „Bus mit Füßen“ aus dem Bahnhofsgebiet wieder ins Leben gerufen werden. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Schule und dem Elternbeirat tätig zu werden.

Radverkehr

   

Radwege

Um das Fahrrad als attraktive Alternative zu stärken, ist die Bereitstellung von Radinfrastruktur auf diesen Verbindungen wichtig. Auf den Routen in die nahe gelegenen Ziele Prien, Bad Endorf, Breitbrunn und Eggstätt sind dabei schon streckenweise vorhanden. Dennoch gibt es noch einige Streckenabschnitte, in denen der Radverkehr im Mischverkehr auf der Straße geführt wird.

Eine wichtige Verbindung im Gemeindegebiet stellt dabei die Strecke zwischen Rimsting Bahnhof und Aiterbach bzw. als alternative Wegeführung die sichere Gestaltung der Seestraße und der Unterführung dar. Der Fußweg entlang der Westernacher Straße ist mit ca. 1 m Breite sehr schmal und nicht für den Radverkehr freigegeben. Um diese Situation zu entschärfen und Radfahrern entlang der Westernacher Straße, insbesondere in Richtung Rimsting Ort zu bieten, wird der Ausbau des bestehenden Fußwegs auf 2,5 m Breite sowie die Ausweisung als gemeinsamer Fuß- und Radweg vorgeschlagen. Auch zwischen Rimsting Bahnhof und Aiterbach ist bei ein separater (Geh- und) Radweg vorzusehen. In der Bürger:innenbefragung wurde zudem mehrfach die Notwendigkeit bzw. der Wunsch nach einer sicheren Radverkehrsverbindung von Greimharting nach Rimsting über Öd geäußert.

 

Die Gemeinde Rimsting hat in Richtung Bad Endorf, Prien, Eggstätt und Breitbrunn, dort wo es möglich war, ihre Aufgaben erledigt. Sollten sich an einer Stelle neue Möglichkeiten durch Grunderwerb oder geänderte Rechtslagen ergeben, wird man das Thema aufgreifen. Der Radweg entlang der Westernacher Straße, St2093 und Greimhartinger Straße scheiterte bisher am Grunderwerb. Außerdem ist es eine schwierige und kostenaufwändige Baumaßnahme.

Der Vorschlag an der Bahnunterführung würde eine Gefahrenstelle bedeuten. Der kleine schmale Weg führt dazu, dass die Verkehrsteilnehmer vorsichtig und rücksichtsvoll sind.

Im Bereich von Rimsting-Bahnhof Richtung Aiterbach müsste ein Grunderwerb erfolgen. Die Gemeinde stünde aufgrund des Geländeverlaufes vor einer finanziellen Mammutaufgabe. Hier wurde trotzdem bei der Regierung von Oberbayern (Höhere Naturschutzbehörde) angefragt, ob überhaupt ein Radweg möglich ist.

Ein Geh- und Radweg Richtung Greimharting über Öd wäre wünschenswert, allerdings bestehen hier gute Ausweichstrecken über Burgersdorf / Otterkring oder Finsterleiten / Huben oder auch über das Westenbachtal. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, zu prüfen, ob man vom Ortsausgang bis zur Einmündung des Feldweges Richtung Burgersdorf einen Gehweg anlegen könnte.

Sonstige Mobilitätsangebote

   

 Carsharing-Stationen

Für die Gemeinde Rimsting wird das Angebot von Carsharing-Fahrzeugen empfohlen.

 

 Diese Maßnahme wurde bereits ab Januar 2025 umgesetzt. An der Turnhalle ist eine Carsharing-Station eingerichtet worden. Eine höhere Frequentierung wäre wünschenswert. Deshalb soll das Car-Sharing-Angebot noch mehr beworben werden.

 Bündelung aller Informationen zu Verkehr und Mobilität auf der Website

Zur besseren Übersichtlichkeit und Auffindbarkeit, ist die Bündelung der Informationen in einem Bereich „Mobilität und Verkehr“ empfehlenswert. Dies betrifft vor allem die Website „rimsting.de“ mit Informationen für die Einwohner.

 

 Die bereits bestehende Internetseite zum Thema Mobilität wurde ergänzt. Im Gemeindeblatt wird regelmäßig über bestehende Angebote berichtet.

 

Ähnliche Beiträge

 

   Gemeinde Rimsting 
mail green  tel green

 

 

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.